Flut in Thailand legt Festplatten-Produktion lahm: Erste Lieferengpässe bei Herstellern

Dienstag, 8. November 2011

Die Auswirkungen der Naturkatstrophe in Thailand haben die ansässige Industrie erreicht, betroffen sind die weltweit größten Festplattenhersteller Seagate, Western Digital, Hitachi, Toshiba und Samsung. Am schlimmsten steht es um den Branchenprimus Western Digital, dessen thailändische Fabriken sich direkt im Überschwemmungsgebiet befinden. Aufgrund von zahlreichen Zuliefererausfällen, deren Produktionsstätten sich ebenfalls in der Katastrophenregion befinden, wirkt sich die Misere auf die gesamte Branche aus. Festplattenhersteller und PC-Industrie haben mit Verknappungen zu kämpfen. Das Weihnachtsgeschäft ist gefährdet.

Bis auf die teuren Solid State Drives (SSD), ist die gesamte Produktpalette, von externen Festplatten bis zu Hard Disk Drives (HDD) für Notebooks, PCs und Server, in Verzug. Kostensteigerungen und Verknappungen im Handel sind die Folge, einige Desktopfestplatten haben sich im Preis vervielfacht, bei internen und externen Festplatten gibt es Engpässe. Um ausufernde Lieferzeiten und Lieferausfälle zu vermeiden wurde die Auftragsannahme gestoppt, Vorrang haben bestehende Bestellungen.

Distributor und Eigenmarkenfertiger Netsquare, sowie Acer und Lenvono sind nach eigenen Angaben für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft gut gerüstet. Wilfried Thom, Geschäftsführer von Acer Deutschland erklärte, der Notebookspezialist habe frühzeitig auf die drohenden Folgen reagiert, um so lange wie möglich die Verfügbarkeit aller Produkte sicherzustellen. Die Hersteller sorgen sich aber um das erste Quartal 2012. Firmensprecher von Lenovo Thilo Huys sieht in dieser Zeit eine erhöhte Gefahr von Versorgungsengpässen.

Die Situation ist angespannt, denn von der Wiederaufnahme der Produktion sind die Unternehmen weit entfernt. Aufräumarbeiten werden erst möglich sein, wenn die gigantischen Wassermassen abgeflossen sind. Eine Normalisierung der Verhältnisse und den Aufbau eines ausreichenden Grundstocks, erwarten Brancheninsider erst im zweiten, dritten Quartal 2012.