Neue Chipgeneration „Sandy Bridge“: Intels neue CPU-Plattformen im Test

Dienstag, 4. Januar 2011

Mit einer neuen Prozessoren-Generation, die der weltgrößte Chip-Entwickler vergangenen Dienstag auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorstellte, möchte Intel nun die (Markt-)Lücke zwischen HD-Fernsehen und Computer praktikabel und preiswert mit einer Symbiose von Grafikchip (GPU), Prozessor (CPU) und dem PCI-Controller auf einem einzigen Intel-Chip schließen.

Die ersten Tests wussten durchaus zu beeindrucken – zumindest für den HD-Videogenuss in bis zu 1080p (auch per blu-ray), denn auf diesen sind die neuen Chips auch ausgelegt. Anwender, die hingegen ein Faible für grafisch anspruchsvolle Spiele besitzen, werden wohl nach wie vor nicht um dedizierte Grafikkarten herum kommen – hierfür reicht selbst die Oberklasse der neuen „Sandy Bridge“ Chipgeneration nicht aus. So wird es vorerst 29 unterschiedlich leistungsfähige Chips für die jeweiligen Ansprüche geben, angefangen bei Tablet-PCs bis hin zu Rechenboliden mit Quad-Core-CPU i7.

Dabei ist es nicht möglich seine heimischen Intel-CPUs in einem Update durch die „Sandy Bridge“ Nachfolger zu ersetzen, vielmehr ist gleich ein komplett neues Motherboard nötig, was in der Praxis zu mehr System-Neukäufen führen dürfte.

Daneben bietet „Sandy Bridge“ nun endlich die Möglichkeit via „Wi-Di 2.0“ (= Wireless Display 2.0) HD-Videoinhalte kabellos und unkompliziert an den heimischen Großbildfernseher zu übertragen – eine technologische Herausforderung, die bisweilen kein TV-Entwickler in seinen Geräten praktikabel umsetzen konnte. Bisweilen experimentierte man vornehmlich mit abgespeckten Versionen von Internet- und Video-On-Demand Lösungen, bei denen Intels neue Chipgeneration durchaus das Potenzial hat sie vom Markt zu verdrängen.

Einen leicht bitteren Beigeschmack hat das Ganze dann aber doch: Intel handelt bereits mit großen Filmproduktionsfirmen (Beispiel: Warner Brothers) DRM-Verträge aus, die das Vervielfältigen von Filmen durch chipinterne Sperrungen der jeweiligen Streams einschränken soll, was in der Praxis dann hoffentlich nicht auf Kosten und Nerven des ehrlichen Kunden gehen wird.